, Rolf Michel

Jungfischerprogramm 2019: Oeschinensee

Am 14. September begab sich unser Jungfischertrupp in die Berge

Im Vorfeld musste ich etwas bibern, waren doch die Anmeldungen nicht so zahlreich. Im letzten Moment der Anmeldefrist trudelten sie dann aber ein und mit Freude durfte ich schlussendlich feststellen, dass abgesehen von einem Krankheitsfall und einer Verhinderung alle Jungfischer, familiäre Begleitung und drei Neumitglieder anwesend sein werden. Boah, somit ist unsere Gruppe ganze 22 Personen stark.

Wir treffen uns in Kandersteg, begrüssen uns gegenseitig und sind ready für die erste Gondel. Die Stimmung ist gut, alle Teilnehmenden wirken wach und motiviert. Der kurze Weg zum See ist kaum der Rede wert und wird kurzweilig mit interessierten Fragen seitens der Jungfischerinnen und -fischer überbrückt. Kaum am See beziehen wir unsere Basis in einer Bucht und die Vereinsspitzen Michel und Brandi kommen mit dem Miet-Booten angerudert. Dann wird ein Fahrplan erstellt, damit jeder in den Genuss einer Angel-Session auf dem Boot kommt. Freiwillige dürfen noch kurz einem Theorie-Input zum Thema «Angeln am Bergsee» beiwohnen und anschliessend wollen wir angeln!

Unser Fischereinachwuchs verteilt sich unter Betreuung am und auf dem See. Es werden Konvois geschleppt, Buldos geworfen, Grundmontagen versenkt und allerlei Spinzeugs gewaschen. Was dabei auffällt ist, dass die Kids wie auch die erwachsenen Neufischer innerhalb dieses halben Jahres ihr Gerät und die Techniken sichtbar in den Griff bekommen haben. Das macht Freude. Da kann man mit Vertrauen eine Spinnrute ausleihen, sie kommt unbeschädigt und ohne Perücke zurück. Jetzt können sie’s!

Gegen Mittag begann die Sonne im Kessel zu drücken und es wurde richtig heiss. So glühten unsere Bootsführer nicht nur vor Freude an Stimmung und Fängen. Sonnencrème und viel Trinken waren ein Muss. Mittags trafen wir uns bei der Basis, konnten uns erste Fänge unter die Nase halten und bezüglich Techniken austauschen. Ein besonderer Dank hier geht an Urs, mit deiner Standorttreue hast du dafür gesorgt, dass alle sich frei bewegen konnten.

Nachmittags dann eigentlich dasselbe in heiss, Bootsfischen und Uferfischen in Abwechslung. Gegen Abend treffen wir uns im Berghaus im Schatten, bei kühlem Getränk und abschliessendem Austausch. Dabei ziehen wir Bilanz:

  • 22 Teilnehmer fangen ca. 30 Fische, darunter Seesaiblinge, Regenbogenforellen und Namays
  • Grundsätzlich standen die Fische (ausser die ReFos) tief. Naturköder brachten Masse aber der grösste Fisch wurde mit Spinnköder gefangen. Gratulation an Yezdan für den schönen Namaycush auf Gummi
  • Michel und Brandi mögen ganz gut Rudern, Rolf hat Pianistenfinger
  • Unsere Gruppengrösse ist aufgefallen und führte zum Austausch mit einem Mitglied des lokalen Vereins. Dieser leidet, wie viele Fischereivereine, an Mitgliederschwund. Solche Gespräche sollten motivieren, um auch im 2020 wieder in ein umfangreiches Jungfischerprogramm zu investieren.

Gegen halb Sechs löste sich die Veranstaltung auf, die letzte Gondel wollte erwischt werden. Ein Teil der Teilnehmenden blieb am See und bezog Quartier im Berghaus. Ich kann hier nur für diesen Teil sprechen, alle aber machten einen zufriedenen Eindruck und die verbleibenden Jungfischer konnten erst von der einbrechenden Dunkelheit vom Fischen abgehalten werden.

Müde, den Kopf auf dem Kissen, lasse ich den Tag revue passieren. Meine Gedanken würde ich folgendermassen zusammenfassen: «So ist gut und so sollte es sein. Danke!». Der Dank geht an alle Jungfischerinnen/-fischer sowie Neufischer des SSFVB, alle Unterstützer, die Crew vom Berghaus «Oeschinensee», die Septembersonne und nicht zuletzt an die Alpenfaltung, welche in unserer Heimat eine solche Vielfalt an Gewässern erst ermöglicht.

Rolf