, Rolf Michel

Das Jungfischerprogramm 2019 findet ein Ende: Abschluss an der Aare

Es wird November, der Herbstwind fegt die Blätter aus den Kronen. Jährlich spielen in dieser Jahreszeit Herr und Frau Fischer mit dem Gedanken, das Material einzumotten. Meistens ist man sich dabei nicht im Klaren, welche Eindrücke man sich damit entgehen lässt. Die herbstliche Fischerei bietet zwar selten Masse, aber ihre besonderen Reize. Und genau diesen wollen wir uns widmen.

Vier Tage vor dem Event spielte ich mit dem Gedanken, alles abzublasen. Meteoschweiz meldete Dauerregen bei fünf Grad oC und der gewählte Aareabschnitt führte mit 120m3/s rund 1 ½ mal soviel Wasser, wie ich ihn mir wünschte. In den Folgetagen wurde die Prognose fast stündlich besser und wir fanden schlussendlich gute herbstliche Bedingungen vor. Ein Tag, gewürzt mit dem vollen herbstlichen Spektrum von Wind über Wolken und Sonne,  angereichert mit einem Schuss Drill & Drama. Die Motivation schien ungebrochen und das SSFVB-Team war schlicht stark. 13 Jung- und Neufischer fanden sich trotz Wetterprognose am Treffpunkt ein. Mit Thömu, Jüre und Pi boten drei routinierte SSFVB-Flussfischer fischereilich Unterstützung. Unsere bald nicht mehr Neufischer Denise und Role halfen bei der Verköstigung mit und ich musste eigentlich nur das Material heranschaffen, etwas herumschwafeln, delegieren und fischen. Ueli bot backup und Michel erschien gegen Schluss des Events für einen präsidialen Abgesang.

Schnell wurde klar, dass sich die Interessen in der Gruppe auf die beiden Zielfische Hecht und Aesche konzentrieren. Eine paar Unentwegte versuchten noch Barsch, zwar frei von Erfolg dafür reich an Verlust. Aufgrund des Wasserstandes wurde das Zapfenfischen mit Nymphe geübt. Einzelne fischten mit dem Tiroler-Hölzl, wieder andere wollten den Hecht überlisten. Entsprechend wurden Gruppen gebildet und losgelegt.

Mittags trafen wir uns am Feuer bei einer Wurst und tauschten uns aus.

Jüre konnte einen schönen Aeschenbock (Milchner) präsentieren. Dass es sich dabei um ein Männchen handelt, instruierte er uns live an den Merkmalen des stattlichen Fahnenträgers.

Weiter gab es eine lustige Geschichte über einen freigelassenen Massfisch aufgrund fehlerhafter Kenntnisse der Fischereiverordnung, eine Barbe, welche dem fein montierten Aeschengeschirr den Garaus machte und ich konnte ich einen schönen Hecht als Nachläufer hinzufügen. Nachmittags dasselbe Programm. Mit Beharrlichkeit konnten bis am Schluss fast alle Fischkontakt herstellen und hielten bei der Frage danach die Hand hoch.

Mit Ansprachen von Michel und mir endete der Anlass. Zufriedene Menschen schütteln sich die Hände, bedanken sich für das Erlebte und verabschieden sich für die Winterpause. Dank Mithilfe aller war der Anlass schnell rückgebaut und die Teilnehmer begaben sich auf den Heimweg. Dann wurde es ruhig, ich machte einen Kontrollgang über den Grillplatz und setzte mich an die Aare. Mit Blick auf das AKW zündete ich mir eine Zigarette an, wollte mit ihm ein letztes Mal um die Wette qualmen und zog Fazit.

Das Jungfischerprogramm fand ein würdiges Ende, reich an Eindrücken. Diese nehme ich mit in den Winter, als Blaupause für kommende Aktivitäten. Abschliessend bedanke ich mich hier nochmals bei allen Mitgliedern des SSFVB für die Unterstützung, allen Teilnehmern für die gute Stimmung, dem BKFV, Fishing-Zone und Fischen-Wenger für Finanzen und Material, sowie unserer Umwelt für die Bereitstellung aller wertvollen Ressourcen. Danke, ich wünsche euch allen eine geruhsame Winterzeit.

Rolf